Aus dem Nähkästchen plaudern
bedeutet etwas verraten oder jemandem etwas zugänglich machen, das ihm
ansonsten verborgen bliebe, also Einblick in das Nähkästchen bieten.
Dieses Sprichwort stammt aus Theodor Fontanes Roman Effi Briest. Hier
findet ein betrogener Ehemann die Briefe eines Liebhabers im Nähkästchen
seiner Frau
Etwas auf die
Hohe Kante legen
Geld sparen
Das
Heft in der Hand haben
die Herrschaft haben, die Macht über eine Sache haben
Etwas aus dem Stegreif sprechen
unvorbereitet sein, etwas spontan machen
Jemanden in die Schranken weisen
Jemand zurecht weisen
Die
Katze im Sack kaufen
etwas kaufen, ohne es gesehen zu haben
Sich Asche auf das Haupt streuen
etwas bereuen
Ein Brett vor dem Kopf haben
Widerspenstigen Ochsen wurde ein Brett vor den Kopf gehängt, damit waren
diese leichter zu führen.
Drei Kreuze machen
Stammt aus dem religiösen Brauchtum. Sich mit dem Kreuzzeichen segnen,
dass etwas Schlimmes vorübergegangen ist.
Auf
Schusters Rappen
Damit sind die Pferde, des Schuster gemeint.
Kalte Füße bekommen
Es war eine beliebte Handlung ein Spiel abzubrechen um sich so den Gewinn
zu sichern.
Den
Teufel mit dem Beelzebub austreiben.
Ein Übel durch ein noch Schlimmeres verhindern.
Den
Stab über jemanden brechen
Wenn über jemanden ein hartes Urteil gefällt wird.
über die Stränge schlagen
Einer, der in ausgelassener Stimmung zu weit geht, schlägt über die
Stränge. Man vergleicht ihn mit unwilligen Kutschpferden, die bocken und
dabei über das Geschirr, die Zugstränge, ausschlagen.
Unter die Haube bringen
Eltern wollen ihre Töchter verheiraten. Nach germanischem Brauch durften
verheiratete Frauen ihr Haar nicht offen tragen, sondern mussten es unter
einer Haube verbergen. Am Tag der Hochzeit setzte die Frau die
Kopfbedeckung auf.
Kurz vor Toresschluss
Gerade noch rechtzeitig. Wer im Mittelalter und auch noch spät in eine
Stadt hinein wollte, obwohl die Tore schon geschlossen waren, musste einen
"Torgroschen" entrichten.
Jemandem aufs Dach steigen
Das Abdecken des Daches war im Mittelalter eine Maßnahme gegen so genannte
"Friedlose" oder "Vogelfreie". Diese Verbrecher durfte kein Dach mehr
schützen, bis sie sich gestellt hatten.
Man gab
Leuten, die einen Verbrecher beherbergten, eine gewisse Frist, dann
stiegen ihnen die Büttel aufs Dach und deckten es ab. Man ließ "den Himmel
ins Haus".
Da den
Verbrecher nun kein Dach mehr schützte, konnte er im Haus verhaftet
werden, was normalerweise verboten war.
Auch bei
sittenwidrigem Verhalten in der Ehe, etwa wenn die Frau ihren Mann schlug,
wurde als gerichtliche Strafe das Dach abgedeckt.
Spießruten laufen
Unverschuldet
Spott ausgesetzt sein.
Ursprünglich war es wohl auch dies wörtlich gemeint:
Das Spießrutenlaufen war eine sehr harte, brutale Militär-Strafe (seit dem
17. Jh. bekannt). Dabei musste der Verurteilte durch eine von Soldaten
gebildete Gasse laufen und wurde dabei mit Spieß-Ruten geschlagen.
Nicht selten führte die Bestrafung zum Tode des Verurteilten.
Spitz auf
Knopf
Der Ausgang einer Sache ist unsicher.
Etwas springen
lassen
Der Begriff:
"Etwas springen lassen." geht auf die Zeit (Mittelalter) zurück, in dem
man die Münzen vor dem Bezahlen noch auf den Tisch warf, um (durch den
richtigen Klang) die Echtheit der Münzen zu beweisen oder auch mit der
eigenen Zahlungsfähigkeit zu prahlen.
Jemandem
einen Korb geben
Etwas ablehnen.
War ein Freier unerwünscht, wurde ein Korb mit lockerem Boden aus dem
Fenster hinunter gelassen. Der Boden brach dann unter dem Gewicht des
Freiers, der in den Korb gestiegen war, durch.
Einen
Zahn zulegen
etwas schneller tun.
In den Burgküchen hingen die großen Töpfe an gezackten Eisenschienen, mit
denen die Höhe der Töpfe über dem Feuer reguliert werden konnte. Wenn man
also früher einen Zahn zulegte hieß das, den Topf näher ans Feuer zu
hängen, um die Speisen schneller kochen zu können.
Der
Bissen bleibt jemandem im Halse stecken
vor Schreck verstummen.
Bis ins 15. Jahrhundert legte man einem Verurteilten einen trockenen
Bissen Brot in den Mund den er schlucken sollte ohne zu kauen. Blieb der
Bissen im Hals stecken, dann war der Angeklagte schuldig.
Mit
jemandem Katz und Maus spielen
Jemanden im Unklaren lassen.
Dies bezieht sich auf das Spiel der Katze mit der Maus. Die Katze ist
stärker als die Maus, trotzdem lässt die Katze die Maus scheinbar
entkommen, um sie dann doch zu töten.
Fersengeld geben
fliehen, davonrennen
Etwas aus dem Boden stampfen können
Etwas schaffen können
Das Zeitliche segnen
Sterben
Mit Haut und Haar
voll und ganz
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