Mode im Mittelalter
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Die Mode im Mittelalter
war eigentlich das Privileg der Reichen und somit des Adels. Dem Volk
waren modische Applikationen zumeist verboten oder nur eingeschränkt
erlaubt. Dem Adel war es wichtig sich durch Kleidung abgrenzen zu
können. Nicht jeder sollte das Recht haben sich wie der Adel kleiden zu
können. Für das arbeitende Volk war höfische Kleidung sowieso
ungeeignet, da sie sich stark dadurch kennzeichnete, dass es unmöglich
war damit zu arbeiten. Die Unterschiede zwischen den Ständen lagen meistens jedoch nur im verwendeten Material und dem dazugehörigen Zierrat. An verfügbaren Materialien zur Textilherstellung für die niederen Stände gab es Leinen, Hanf, Nessel (diese drei insbesondere zur Verwendung für die Unterbekleidung) und Schafwolle (diese insbesondere für Oberbekleidung). Der höhere Stand konnte noch zusätzlich auf teure Importstoffe aus Seide zurückgreifen und nutzte generell bessere Textilqualitäten und veredelte Tuche. Die einfachen unveredelten Textilien für den niederen Stand wurden oft in eigener Heimarbeit erzeugt. Oftmals zählten Tuche direkt zu den erhobenen Abgaben des niederen Adels und Klerus gegenüber ihren Abhängigen. Neben den, je nach Fasermaterial verschiedenen Faseraufbereitungstechniken wurde zum Verspinnen der Fasern noch bis ins 13. Jahrhundert allein die Handspindel genutzt. Dann kamen erste einfache Spinnräder auf. Insbesondere die Tucherzeugung nahm im Hohen Mittelalter schon industrielle Maße an. Von der Tucherzeugung am senkrechten Gewichtswebstuhl ging man im 13. Jahrhundert auf den waagrechten Trittwebstuhl über. |