Die
Entwicklung der Klostermedizin |
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St. Gallener Klosterplan |
Die Mönche und Nonnen sammelten Erfahrungswissen im Umgang mit den Heilkräutern und gaben ihr Wissen innerhalb der jeweiligen Klöster weiter. Jahrhundertelang waren außerhalb der Klöster keine ausgebildeten Mediziner tätig. In der Bevölkerung existierte eine Volksmedizin, die von so genannten weisen Frauen und Hebammen tradiert wurde. Außerdem gab es Handwerksärzte, zu denen die Bader und die Scherer in den Badehäuser gehörten. Die Klostermedizin fand ihren Höhepunkt im Werk Hildegards von Bingen im zwölfte Jahrhundert, die fest an Gott als endgültige Heilung aller Krankheit glaubten. Im Hochmittelalter wurde in Salermo eine der ersten medizinischen Universitäten in Europa gegründet. Von Spanien aus, wo das breite Wissen der arabischen Medizin auf die christliche Kultur traf, ging langsam eine Akademisierung der Laienmedizin aus. In Bologna wurde 1111 eine der ersten medizinischen Universitäten gegründet, 1187 folgte Montpellier, dann Paris. Im 13. Jahrhundert wurde die ärztliche Approbation eingeführt. In der Zeit der Renaissance verlor die Klostermedizin allmählich ihre Vorrangstellung gegenüber Laienheilern Albertus Magnus bemühte sich darum, das Wissen der Klosterheilkunde mit der Medizin zu verbinden.
Auf Grund
der Reformation wurden in Nordeuropa viele Klöster geschlossen, während
der Gegenformation entstanden jedoch wiederum neue. In dieser Zeit
entstanden die Klosterapotheken, in denen vor allem Heilkräuter verkauft
wurden. Es entstand eine Konkurrenz zu den weltlichen Apotheken, so dass
mancherorts die Klosterapotheken verboten wurden. Heute befindet sich nach
wie vor, aufbauend auf der Tradition der Klosterspitäler, ein Teil der
Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft. |