Erdhenne
Die Erdhenne, die auch Coluber domesticus,
Erdhühnlein, Erdglucke, Erdglutsch und Herdhendl genannt wird, ist ein
Hausgeist aus dem Alpenraum, in der Oberpfalz und in Bayern.
Die Stimme dieses Geistwesens soll aus dem Erdboden oder einer dunklen
Ecke der Stube dringen und wie das Gluksen, beziehungsweise Piepsen, einer
Henne klingen, die Kücklein führt, was ihm den Namen einbrachte. Die
Erdhenne soll, wie die Unke oder die Hausotter ein gutartiger Schutzgeist
sein, der die Bewohner des Hauses vor anbahnendem Unglück warnt. Es hieß
einst, dass derjenige, der die Erdhenne sehe, noch innerhalb desselben
Jahres sterben müsste, was der Autor I.G.Schmidt in seiner 1718 erschienen
Aberglaubensammlung lächerlich machte. Dieses Recht nahm er sich, weil er
einst in einem Keller ein angebliches Erd-Hüngen, eben jene Erdhenne,
gefangen haben wollte, das sich aber als schlichte Maus herausstellte.
Auch J. A. Schmeller schreibt in seinem Bayerischen Wörterbuch
abschätzig: Das Erdhuenlein, Phänomen, das sich
nach der Theorie alter Weiber des Nachts gern in den Kinderstuben wie ein
runder, heller Schein sehen läßt, in dessen Mitte etwas dunkleres zu seyn
scheint. Vermutlich von dem durch sogenannte Buzenscheiben einfallenden
Mondlichte erzeugt.
Lindwurm
Der
Lindwurm (althochdeutsch lint = "Schlange") ist die Bezeichnung für
ein schlangenartiges Fabelwesen – meist zweibeinig mit dem Hinterteil
eines Löwen, aber auch vier oder mehr Beine sind möglich. Der Lindwurm
ähnelt einem Drachen und wird manchmal als Unterart bezeichnet, hat keine
oder nur sehr kurze, stets fluguntaugliche Flügel und wird vor allem in
alten germanischen Sagen erwähnt. Gewöhnlich hat ein Lindwurm einen sehr
langen Schwanz und kurze Beine, teilweise wird er als menschenfressend
beschrieben.
Der Lindwurm ist das Wahrzeichen der österreichischen Stadt Klagenfurt,
wie auch der slowenischen Stadt Laibach (Ljubljana).
Basilisk
Der
Basilisk (griechisch: basiliskos lat. regulus = „kleiner
König“; auch Sibilus) ist ein mythisches Tier. Er gilt als „König
der Schlangen“. In mittelalterlichen Tierbüchern werden Basilisken oft als
Mischwesen mit dem Oberkörper eines Hahns, auf dem Kopf eine Krone, und
dem Unterleib einer Schlange, dargestellt. Sein Blick versteinert oder
tötet. Sein Atem ist tödlich giftig.
Basilisken beschäftigen die Fantasie der Menschen seit der Antike, so dass
eine Vielzahl lokaler Basilisken-Geschichten entstand.
Auch
in der Gegenwart kommt der Basilisk in der phantastischen Literatur vor
(z. B.: in Harry Potter und die Kammer des Schreckens, siehe Tiere
der Harry-Potter-Romane)
Der Basilisk wurde zum Namensgeber einer Leguangattung in Lateinamerika
(Basilisken).
Nachtalb
Nachtalb ist eine späte Bezeichnung für ein Wesen, das ursprünglich „Mahr“
hieß und in der Nacht auf Menschen lastet (vgl. Albtraum) und ihnen
Grauen einflößt.
Es handelt sich gewöhnlich um ein kleines schwarzes Wesen, das schlafende
Menschen und Haustiere anfällt, selten auch Sachen. Es dringt durch
Schlüssel- oder Astlöcher ein. Der Anfall ist mit Angstzuständen und
Atemnot verbunden.
Nachtkrabb
Als
Nachtkrabb bezeichnet man im süddeutschen Raum eine Kinderschreckfigur,
die ähnliche Funktionen wie ursprünglich der Sandmann erfüllen soll. Die
Nachtkrabb holt angeblich Kinder, die sich nach Einbruch der Dunkelheit
noch im Freien aufhalten, und fliegt mit ihnen so weit fort, dass sie ihr
Zuhause nie mehr wiederfinden.
In
Österreich kennt man die Kinderschreckfigur als Nachtkrapp. Sie wird dort
als riesiger, rabenähnlicher Vogel beschrieben, der die Kinder nicht nur
entführt, sondern auch auffrisst.
Krabb
(Krapp, Krabbe, Grabbe, Rappe) ist in süddeutschen Dialekten eine
Bezeichnung (bayrisch, südfränkisch, alemannisch, schwäbisch) für den Rabe
bzw. Rabenvögel. Es ist naheliegend, dass diesen aasfressenden
Schwarmvögeln auch allerhand unheilbringende Wirkung angedichtet wurde,
z.B. dass der Rabe nachts die Kinder entführt.
Als
vogelartige Figur gehört sie auch zu den Faschingsgestalten der
Murrhardter Narrenzunft; ferner findet man sie auf einem Wandgemälde im
Kloster Murrhardt. Die Geschichte vom Nachtkrabb wird auch im
Carl-Schweizer-Museum in Murrhardt oft erzählt.
Das reale Vorbild der Murrhardter Faschingsgestalt ist vermutlich der
Schopfibis oder Waldrapp, ein dunkel gefiederter Vogel mit nacktem rotem
Gesicht und langem, rotem, gebogenem Schnabel, der in Kolonien lebt und
etwas unheimliche Geräusche von sich zu geben vermag. Er war bis vor ca.
350-400 Jahren auch in Mitteleuropa heimisch und dürfte nicht nur in
Süddeutschland die Phantasie der Karnevalisten angeregt haben: Auch
venezianische Masken mit langen roten Schnäbeln sollen auf den Waldrapp
zurückgehen.
Rasselbock
Der Rasselbock oder auch Raspelbock ist ein
Fabelwesen, dessen Abbild man häufig in Jägerklausen und ähnlichen
Einrichtungen antrifft. Es handelt sich dabei um einen ausgestopften
Hasenkopf dem das Geweih eines Rehbocks aufgesetzt ist. Neben dem
Rasselbock gibt es noch das weibliche Pendant: Die Rasselgeiß. Bei der
Rasselgeiß sind die Geweihe etwas kleiner ausgebildet. Bemerkenswert sind
bei manchen Exemplaren Eckzähne am Oberkiefer, die ein Feldhase ebenfalls
nicht besitzt.
Wolpertinger
Der
Wolpertinger ist ein bayerisches Fabelwesen, dessen genauer Ursprung
unklar ist. Bekannt ist nur, dass Tierpräparatoren im 19. Jahrhundert
begannen, Präparate aus Körperteilen von unterschiedlichen Tierarten
zusammenzusetzen, um diese an leichtgläubige Touristen zu verkaufen.
Im
Grunde handelt es sich beim Wolpertinger um ein gewöhnliches Mischwesen,
wie sie bereits aus der Antike bekannt sind. Allerdings gab es kein festes
Schema, d. h. es wurden zum Beispiel Eichhörnchen mit Entenschnäbeln
versehen oder Hasen mit Entenflügel:
Alpmutter
Die Alpmutter ist ein weiblicher Alpgeist,
der die Alphütten aber auch die Bauernhöfe heimsucht. Die Alpmutter wird
als buckelige Frau, umgeben von dienenden Kobolden in Tiergestalt
beschrieben.
Fenixmännlein
Als
Fenixmännlein (Fenixmännel, Fenskemännel, Fenisleute)
bezeichnet man eine Gruppe schlesischer, zwergenhafter Dämonen, die mit
den Erdgeistern und Zwergen verwandt sein sollen, da sie denselben
Beschäftigungen nachgehen. Wie die meisten Naturgeister leben sie in
menschlicher Nähe und versuchen, die Kinder der Menschen mit ihren
Wechselbälgern zu vertauschen.
Fenixmännlein werden als durchschnittlich größer als ein Zwerg, aber
kleiner als ein Mensch beschrieben, was auf eine Verwandtschaft mit den
Walen schließen lässt. Sie sollen in Gruppen leben und ihre Heimstatt in
Hügeln und Gebüschen haben.
Greif
Der Greif (lateinisch
gryphus, dies aus altgriechisch γρυψ, gryps) ist ein aus
Tierkörpern gebildetes Mischwesen; der Sage nach lebt er in den Bergen und
erreicht ein Alter von bis zu 60 Jahren:
Der
Rumpf des Greifs ähnelt dem eines Löwen und der Vorderleib samt Flügeln,
Krallen und Kopf dem eines Adlers. Es können aber auch die Vorderbeine des
Löwen und als Hinterbeine die Beine des Adlers vorkommen. Aristeas
erzählte in seinem Gedicht Arimaspeia, dass der Greif in Indien und
auf den Rhipäischen Bergen die Goldgruben gegen die Arimaspen bewache.
Herder u. a. wollten (fälschlich) des Moses Cherub im Greif wieder finden.
Aischylos lässt den Okeanos auf ihm reiten und ihn vor seinen Wagen
spannen.
Spriggans
Spriggans sind im Volksglauben Cornwalls
Fabelwesen, die man als üble Diebe, Räuber und Schurken bezeichnet und die
in Häuser einbrechen sollen. Sie sollen zudem Säuglinge aus der Wiege
rauben und stattdessen einen abscheulichen Wechselbalg zurücklassen.
Weiterhin sind sie nach dem Volksglauben in der Lage, einen Wirbelsturm zu
zaubern, um die Kornernte zu vernichten. Auch sonst schrecken sie vor
keiner bösen Tat zurück.
Baba Jaga
Baba
Jaga (russisch, bulgarisch Баба Яга), in südslawischen Sprachen
Baba Roga (Baba Alte und Roga Gehörnte, polnisch Baba
Jaga oder in englischer Transkription Baba Yaga) ist eine
bekannte Figur aus der slawischen Mythologie, die in Osteuropa eine sehr
populäre Märchengestalt ist.
Das
Wort Baba (Weib) bezeichnet in den meisten slawischen Sprachen eine ältere
oder verheiratete Frau von niedriger sozialer Herkunft oder einfach eine
Großmutter. Jaga ist auch eine polnische Abkürzung des weiblichen Vornamen
Jadwiga.
Es
gibt seit Neuestem linguistische Hinweise, dass der Begriff „Jaga“
womöglich von dem Skythischen Namen Aga (alte geehrte Frau/
schamanistische Priesterin in den Finno-ugrischen, turkischen und
mongolischen Völkern mit der schamanistischen Religion Tengrismus)
abstammt.
Phönix
Der
Phönix (altgriechisch Φοίνιξ, phoínix, von altägyptisch benu,
„leuchten“; lateinisch phoenix) ist ein mythischer Vogel, der
verbrennt, um aus seiner Asche wieder neu zu erstehen.
Diese
Vorstellung findet sich heute noch in der Redewendung „Wie ein Phönix aus
der Asche“ für etwas, das schon verloren geglaubt war, aber in neuem Glanz
wieder erscheint.
Goblin
Der Kobold ist ein Hausgeist, der das Haus
schützt, aber seine Bewohner gerne neckt, allerdings ohne Schaden
anzurichten. Er kann zum Beispiel in Form einer Feder erscheinen, die
einem im Schlaf auf die Nase fällt und so ein Niesen verursacht.
Leprechaun
(ir. leipreachán)
ist ein Wesen aus der irischen Mythologie.
Es
handelt sich um ein kleines trollartiges Wesen oder einen Kobold. Meist
wird er in grüner Kleidung und mit roten Haaren dargestellt. Sie sind
circa 60 bis 90 cm (2–3 Fuß) groß. Das Wort Leprechaun ist eine Abwandlung
des gälischen Begriffs für kleine Körper, weshalb man sie auch
little people (kleines Volk) nennt.
Salige Frauen
Salige
Frauen, auch genannt Salkweiber, Salaweiber, wilde oder weiße Frauen sind
Gestalten der Sagenwelt vorwiegend der Alpenregion.
Die
saligen Frauen werden als scheue aber hilfsbereite und weise Frauen
beschrieben. Sie lebten früher in Höhlen oder am Ufer der Drau. Sie waren
menschenscheue Geschöpfe, doch standen sie unerwarteten Besuchern mit Rat
und Tat zur Seite. Sie halfen armen Bauern und unbeholfenen Menschen. Doch
in der Nacht wenn der Mond hell am Sternenzelt stand, sollte man den
saligen Frauen nicht begegnen. Es sei denn man war laut und macht Krach,
da sie Lärm verabscheuten.
Nach
einer Sage soll ein junger Bauer genau das nicht gemacht haben und die
Salk Weiber nahmen ihn als Liebesgefangenen. Sie küssten und liebkosten
ihn, bis er seelenlos auf der Erde lag. Eines Tages kamen Waffengeräusche
aus dem Tal und die Salkweiber waren seit dem nicht mehr gesehn.
Undine
Undine (auch Undene, lat. unda =
Welle) (oder auch französisch Ondine = Nixe) ist ein weiblicher,
jungfräulicher Wassergeist. Sie gehört zu den so genannten halbgöttlichen
Elementargeistern.
Feuerputz,
Der Feuerputz, der auch Brünnling, Feurputz,
Glühender, Züsler, am häufigsten aber Feuermann genannt wird, ist ein
feuriger Spuk.
Holzfräulein
Das
Holzfräulein (oder auch Moosfräulein) ist eine Sagengestalt aus dem
deutschen Volksglauben.
Das
Holzfräulein stellt den weiblichen Dämon des Windes dar, der den Menschen
Glück bringt und dafür von diesen einen Anteil an der Ernte erwartet
(z. B. von Flachs, Getreide und Obst).
Lilith
Lilith
war eine
alte Gottheit aus Sumer (Göttin des Windes in großer Höhe), die bei
der Erschaffung der Welt eine undurchsichtige Rolle spielte und
schließlich wegen ihrer Bosheit aus dem Paradies-Garten der Inanna
vertrieben wurde. In der Folge wird sie im alten Orient mit einem
weiblichen Mischwesen gleichgesetzt. In späteren Zeiten wird Lilith meist
geflügelt dargestellt. Sie kommt sowohl in mythologischen und magischen
als auch literarischen Texten vor.
Nosferatu
Nosferatu ist der sagenhafte Name einer besonderen Spezies
von Vampiren in Rumänien.
Homunculus
Der Begriff des
Homunculus (lat. „Menschlein“) bezeichnet einen künstlich geschaffenen
Menschen. Die Idee des Homunculus wurde im Spätmittelalter im Kontext
alchemistischer Theorien entwickelt, häufig erscheint der Homunculus als
dämonischer Helfer magischer Praktiken. Das Motiv des Homunculus wurde in
der Literatur oft aufgegriffen, insbesondere um die Ambivalenz der
modernen Technik zu illustrieren. Die vielleicht bekannteste Verwendung
der Homunculusidee findet sich in Goethes Faust II.
Walküre
Eine Walküre; auch Schlacht- oder
Schildjungfer, ist in der nordischen Mythologie ein weibliches
Geisterwesen aus dem Gefolge des (auch so genannten) Göttervaters Wotan
bzw. Odin. Die Walküren stehen durch die Möglichkeit der Schicksalsfügung
in Beziehung zu den Nornen, Fylgien und den Disen. Sie erwählen aus den
auf dem Schlachtfeld Verstorbenen die Einherjer („ehrenvoll Gefallene“)
aus, auf dass sie in Walhall eingehen sollen.
Zahnfee
Die Zahnfee ist ein Fabelwesen,
ursprünglich aus der britischen und amerikanischen Folklore, von dem
erzählt wird, dass es kleinen Kindern nachts eine Goldmünze im Austausch
für einen ausgefallenen Milchzahn hinterlässt. Dazu legt das Kind den Zahn
vor dem Schlafengehen unter das Kopfkissen (oder in ein Glas auf dem
Nachttisch). Die Goldmünze wird in den heutigen Zeiten von den Eltern
durch Geld oder andere kleine Überraschungen ersetzt.
Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Fabelwesen
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